Foto: Hans Hirsch
Kullander, 1979

Dieser Apistogramma wurde Ende der 60-iger Anfang der 70-iger Jahre im Einzug des Rio Meta bei Villavicencio, Kolumbien, entdeckt.Daher der deutsche Name „Villavicencio-Zwergbuntbarsch“.Zur zeit gibt es in der Apistogrammaszene eine kontroverse Diskussion über den Verwandtschaftsgrad von A. macmasteri und A. viejita,da beide Arten kaum zu unterscheiden sind. Bei einem Großhändler in Hildesheim sah ich vor Jahren beide Arten in zwei nebeneinander stehenden Becken. Für mich sahen die Fische gleich aus, waren aber unterschiedlich im Preis.
Meine Frage hinsichtlich der Unterschiede versuchte der Händler mit der etwas anderen Form des Schwanzwurzelflecks zu  erklären. Bei längerem Betrachten konnte ich sowohl bei A. macmasteri als auch bei A. viejite die genannten Merkmale in der Schwanzflosse entdecken. Vielleicht gelingt es den Wissenschaftlern die Unterschiede genau zu definieren. Zur Zeit kann man die Arten ganz deutlich am Preis unterscheiden. Für A. viejita verlangen die Händler wesentlich mehr als für A. macmasteri. Der Villavicencio-Zwergbuntbarsch gehört zu den farbigsten und robusteren  Arten der Gattung Apistogramma. Adulte Männchen werden etwa 8-9 cm lang, die ersten 3 Flossenstrahlen der Rückenflosse sind lang ausgezogen und die Schwanzflosse ist  zweizipflig. Die Weibchen bleiben deutlich kleiner, bis 6 cm, und die Schwanzflosse ist gerundet. A. macmasteri wird in der Literatur als polygam bezeichnet, dem kann ich auf Grund meiner Erfahrungen nicht so ohne weiteres zustimmen. Da die Zucht meist in relativ kleinen Becken erfolgt, ist es empfehlenswert, die Tiere paarweise anzusetzen. Nur in großen Becken ab 100 cm kann man dem Männchen mehrere Weibchen zugeben. Die Haltung ist in Becken ab 80 cm möglich. Sie sollten dicht bepflanzt sein, einige Holzstücke oder Kokosschalen sind als Versteck empfehlenswert.

Die Wasserwerte: pH-Wert 6-7, Leitwert um 150 Microsiemens, Temperatur 24-26 °C

Zur Zucht benutze ich meine obligatorischen Zuchtbecken (50x25x30). Die Einrichtung besteht aus schwarzem Sand, zwei halben Kokosschalen, einem bewachsenem Stück Holz und einer Portion Javamoos. Die Wasserwerte pH-Wert 5,5-6, Leitwert 100 Microsiemens  und die Temperatur 27°C. A. macmasteri schreitet bei guter Pflege willig zur Fortpflanzung.
Die Eier werden vom Weibchen an die Höhlendecke geheftet und vom Männchen besamt. Die Brutpflege übernimmt ausschließlich das Weibchen, während sich das Männchen um die Revierverteidigung kümmert. Nach etwa drei Tagen schlüpfen die Larven  und schwimmen  nach weiteren fünf Tagen  auf. Die kleinen „Mackis“ nehmen sofort Artemienauplien als erstes Futter. Bei täglich 3-maliger Fütterung und regelmäßigem Wasserwechsel, bei mir alle zwei Tage 50%, wachsen
die Fische schnell heran und haben nach 6-7 Monaten die Geschlechtsreife erreicht.

Anton Maier